85. General­versammlung des WHW

11.–12. Mai 2019, Soubey, Kanton Jura

von Evelyn Gloor

WHW: 85. Generalversammlung des WHW, 12. Mai 2019

Keine Frage, es waren alle gespannt, was uns auf diesem kleinen feinen, für manche weit entferntem Flecken Erde im Kanton Jura erwartete. Und wir können gleich vorne weg rausposaunen – es war ein tolles Wochenende, mit einem schönen Rahmenprogramm und engagierten Teilnehmern! Die diesjährige Generalversammlung war zwar überschaubar, da die Anzahl an stimmberechtigten Mitgliedern sich auf ganze 20 beschränkte, jedoch hatte das zu keiner Zeit an diesem Wochenende Einfluss auf die Stimmung! Die Gründe für die kleinste Teilnehmerzahl an einer WHW GV können wir nicht vollständig erörtern. Über den Austragungsort wird jedes Jahr an der GV neu abgestimmt und es wird dann mit Herzblut daran gearbeitet, rund um die Versammlung an sich ein stimmungsvolles Programm zu gestalten, so dass sich alle teilnehmenden Mitglieder wohlfühlen, es Platz hat neues und vielleicht manchmal unbekanntes kennen zu lernen und sich auszutauschen. Lieber Urs, wir danken Dir für Dein Engagement, uns wieder eine schöne Zeit beschert zu haben!

Die GV am Samstag

Soubey, das Ziel für dieses Wochenende. Es liegt auf 476 Metern über dem Meer und befindet sich ca. 10 Kilometer südwestlich von Saint-Ursanne. Ein herziges Bauendorf, welches sich in der Talniederung des schönen Flusses Doubs erstreckt. Ja, es war überschaubar diesmal, was uns allen aber schnell half anzukommen, einmal tief durchzuatmen und dem hektischen Alltag für eine kleine Zeit zu entkommen.

Kurz nach Mittag trafen alle Teilnehmer ein; die einen quartierten sich im Stroh- oder Matratzenlager ein, bezogen ihr gemütliches Zimmerchen im Hotel oder parkierten ihren Camper noch schnell. Danach ging es bei Sonnenschein mit dem Reisecar in ein kleines Tal ganz in der Nähe und doch weit ab von allem auf den Bio-Hof von Claudia Choffat. Sie betreibt eine Schaffarm mit eigener Gerberei und erklärte uns ihre Welt. Es war spannend ihrer Philosophie zu lauschen. Die Art und Weise, wie sie mit den Tieren umgeht, erdete den einen oder anderen von uns mal wieder und gab Zeit das eigene Handeln und Essensweisen mal wieder zu reflektieren. Am Ende der Gerberei-, Hof- und Wiesenführung konnte wer wollte noch in ihrem Lädelchen Wurst- und Fleischwaren kaufen, der eine oder andere war dann auch stolzer Besitzer eines Schaffells, gegerbt à la Claudia Choffat.

Langsam setze Regen ein und wir machten uns auf zu Lilian Albrecht. Lilian ist seit Jahren Mitglied im WHW und hat sich mit ihrem Mann und ihren zwei herzigen Kindern ein kleines Idyll geschaffen etwas ausserhalb von Soubey. Wir folgten ihrer Einladung zu einem feinen Apreo auf ihren Hof, wo sie Angus Rinderzucht betreiben. Vielen Dank Lilian, wir fühlten uns alle sehr willkommen!

In einem zackigen Regenfussmarsch ging es dann wieder runter in den Ort, wo wir uns dann alle mehr oder weniger trocken zur Generalversammlung trafen. Danach erwartete uns im Hotel ein super feines Z›nacht, ja was wohl – Forelle! Es wurde viel gelacht, erzählt, gegessen und getrunken. Die lustigen Runden bei Lotto Match brachten glückliche Gewinner hervor und es konnte sogar Kontakt zu Einheimischen geknüpft werden!! Eine wirklich grosse Überraschung für uns alle hatte Urs noch organisiert: zu späterer Stunde wurden wir hinausgebeten und durften uns eine Feuershow anschauen, massgeschneidert für den WHW. Christian Ziegler, der Herr der vielen Feuer liess die Flammen und Funken sprühen – ein würdiger Abschluss eines tollen ersten Tages!

Die GV am Sonntag

Das geplante Frühstück im Stall musste leider wegen des kalten Wetters im wahrsten Sinne in «die warme Stube» verlegt werden. So sassen wir WHW-ler in Küche und Wohnzimmer von Herrn und Frau Maître. Der selbstgemachte Zopf und Konfi waren so gut, dass sich alle die Bäuche vollschlugen.

Um 9.45 Uhr kam dann, wie bestellt, die Sonne und wir konnten im trockenen den kurzen Fussmarsch Richtung Mühle und Forellenzucht aufnehmen.

Dort angekommen begrüsste uns Herr Dünki, von Beruf Pianist und sobald die Mühle fertig renoviert ist, auch Müller.

Er zeigte uns den alten Mechanismus des Mühlerads und wir konnten die für damals topmoderne Mahlmaschine begutachten. Herr Dünki kannte so einige lustige und spannende Anekdoten aus der Geschichte von Soubey.

Gleich neben der Mühle befindet sich die Forellenzucht der Gebrüder Choulat. Wir wurden von Boris durch die Zucht geführt und er hat geduldig unsere vielen Fragen beantwortet. Es war sehr eindrücklich zu sehen, wie aus den kleinen Fischchen im Laufe von ca. 18 Monaten eine ausgewachsene, ca. 36 cm lange, Forelle heranwächst.

Nachdem wir uns losreissen konnten, haben wir den schönen Rückweg, entlang der naturbelassenen Ufer der Doubs, wieder unter die Füsse genommen. Zurück im Dorf wartete feine Apfel- und Zwetschgenwähe sowie Toétché Jurassien (Rahmkuchen) auf uns. Wir sassen in der Sonne, haben den leckeren Imbiss genossen und es wurde noch etwas geplaudert. Ein perfektes «Ausklingenlassen» des grossartigen, mit vielen tollen Eindrücken gespickten, GV-Wochenendes.

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